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Mountainbike-Power neu definiert

Die neue Referenzklasse bei den eBikes – Unterwegs mit dem Cube Hybrid Stereo

Legales Doping für die freie Wildbahn!

eBike klingt erst mal richtig langweilig, viele, die noch nie mit einem gefahren sind, meinen, es sei der Rollator für alternde Biker. „Gibt’s das auf Krankenschein?“ ist noch die harmloseste Anmache am Bikepark. Aber nur solange, bis die Lästermäuler SELBST eine Runde gedreht haben. Und eBike ist nunmal nicht eBike, da liegen Welten dazwischen wie beim Baumarkt-MTB für 199 Euro und dem Highend-Teil von Rocky Mountain oder Nicolai für 10.000 Euro. So auch bei den eBikes. Bevor wir aber zu sehr ins Schwärmen geraten, gilt es erstmal, ein bisschen Überblick über die Szene zu schaffen, damit Schritt für Schritt nachvollziehbar wird, warum das CUBE etwas ganz Besonderes ist.

     Das eBike Prinzip

A) Stadtflitzer mit Anschub

Mittlerweile sind die kleinen Elektro-unterstützten Räder, die so aussehen wie ein Holland-Rad mit Rucksack im Stadtbild gar nicht mehr wegzudenken, allenthalben kommen sie angeflitzt und werden von vielen Arbeitgebern sogar mit eigenen Ladestationen im Fahrradkeller belohnt.

Fazit hier: Nützlich, praktisch, aber pott-hässlich.

B) Mountainbikes mit e-Motor

Als die ersten eBikes fürs Gelände entstanden, sahen diese wirklich grausam aus. Der Legende nach hat ein österreichischer Almbauer sein altes Fahrrad mit einem LKW-Schweibenwischermotor und einer Moped-Batterie ausgestattet und fuhr fortan in der Mittagspause beschwerdefrei von seinem talwärts gelegenen Arbeitsplatz zu seiner Liebsten zur Mittagspause auf die Hütte. Von diesem Ungetüm bis zum stylischen Platzhirsch war es aber noch ein langer und weiter Weg. Der größte Fehler, den alle Hersteller gemacht haben, bevor CUBE das Stereobike erfand, bestand darin, dass man ein vorhandenes „normales“ MTB der Serienproduktion genommen hat und dann nachträglich die notwendigen e-Bauteile wie Motor, Getriebe und natürlich Batterie irgendwie „drangedengelt“ hatte. So sahen die Dinger dann auch aus: Klobig, klotzig, schwer und unförmig, Lichtjahre entfernt von einem echten Hingucker.

Ja, und dann kamen die Ingenieure von CUBE und haben sich gefragt, was muss eine gutes MTB können? Und wer soll es eigentlich später mal kaufen? Wieviel darf es kosten? Und wenn wir das wissen, wie können wir ein gutes e-MTB erfinden, also nicht ein vorhandenes aufpimpen, sondern von Grund auf neu konzipieren. Und dann war es geboren, das CUBE Stereo Hybrid.

Das einzigartige Design-Konzept
Ein wahrlich stylischer Hingucker, der mit fetten Parts und Komponenten der Oberklasse nur so protzt. Und auf den ersten Blick ist es von einem „normalen“ MTB erst mal nur schwer zu unterscheiden. Die auffälligste (und damit auch die am meisten störende) Komponente eines eBikes ist die Batterie: Schwer, klobig, hässlich? Nicht so beim CUBE: Die auffälligste Design-Komponente beim CUBE ist die „versenkte“ Batterie. Sie sorgt dafür, dass die Batterie im eingebauten Zustand nur halb so groß erscheint, wie sie tatsächlich ist! Der Trick: die Batterie ist nicht AUF dem Rahmen befestigt, sondern halb versenkt IM Rahmen (siehe Fotos). Um diesen Eindruck noch optisch zu verstärken, haben die Designer eine dazu optimal unterstützende Lackierung für Rahmen und Batterie gewählt. Das ist ein wirklich gelungener Coup, Chapeau!

Die zweite unterzubringende e-Komponente ist der Motor: Heck- oder Getriebeantrieb ist die Frage. Cube hat sich für das Getriebekonzept entschieden und wir sagen: Gut so! Zum einen fällt der Motor dort am wenigsten auf und zum anderen hat es den angenehmen Nebeneffekt, dass das zusätzliche Gewicht für einen extrem niedrigen Schwerpunkt sorgt und damit ein nie dagewesenes Gelände-Handling in freier Wildbahn gewährt (dazu mehr später). So und damit waren die Hauptprobleme eines e-Bike Designs bereits gelöst. Aber das reichte den CUBE-Konstrukteuren wohl immer noch nicht: Sie meinten, das ganze Bike soll „aus einem Guss“ durchgestylt sein. Und wahrlich, es besticht durch den starken, betonten, aber dennoch soliden Auftritt. Wenn es ein Auto wäre, dann am ehesten mit einem Porsche Cayenne oder BMW X 5 vergleichbar.

Serienausstattung bereits vom Feinsten

Über die technische Ausstattung ist ja in den Prospekten und einschlägigen anderen Testberichten genügend geschrieben worden, so dass wir insoweit darauf verweisen. Hier nur die Highlights: Bremsen von Shimano, Schaltung von Shimano, Federsystem von Fox. Das Federsystem ist vorne und hinten sowohl mit Feineinstellungen für Druck- und Zugstufe als auch mit einem vollkommenen Lock-out ausgestattet. Letzterer verhindert beim steilen Bergauffahren den Kraftverlust durch das Einwippen der Federung beim harten Antritt oder beim Wiegetritt. Rims von DT Swiss und Reifen von Schwalbe. Die Sattelstütze von Rock Shox (selbstverständlich per Fernbedienung höhenverstellbar). In der Zusammenfassung kann man davon ausgehen, dass die Vollfederung mit 140 mm Federweg an vier Gelenken sowie eine exzellente Bremsanlage den besonderen Anforderungen aufgrund des höheren Gewichts und der völlig anderen Leistungsanforderungen vollkommen gerecht wird. Echte Freaks und Vollprofis mögen das ein oder andere Bauteil später mal austauschen, für den ambitionierten Hobby-Fahrer bis zum Profi bietet die Grundausstattung bereits die volle Leistungspalette. Ein Wort noch zur Schaltung: Es ist eine 10-Gang-Schaltung von Shimano, die vorne nur ein einziges Kettenblatt hat. Wir dachten zuerst auch, ob das wirklich reicht und nicht 18 oder mehr Gänge besser wären. Aber dank der unheimlich starken e-Power ist eine so fein abgestufte Schaltung gar nicht nötig, denn es sind stets genügend Kraftreserven vorhanden, die auch bei „unter-tourigen“ Gängen noch immer ein anständiges Fortkommen ermöglichen. Wer viel Downhill auf der Straße fährt und daher Geschwindigkeiten über 50 km/h erzielen will, sollte darüber nachdenken, ob er den Zahnkranz durch einen ersetzt, der höhere Übersetzungen zulässt. Wir haben im Praxistest (siehe Tacho-Fotos) problemlos 54 km/h erzielt, ohne in den „Hamsterrad-Tritt“ zu verfallen. Aber ehrlich gesagt, Hochgeschwindigkeit sollte man ohnehin mit anderen Gefährten fahren, die Stärken vom CUBE Stereo liegen zwischen 1 und 50 km/h.

Cube hat sich bei diesem Bike für den derzeit stärksten und laut anderen Testberichten wohl auch ausgereiftesten eBike-Motor von Bosch mit satten 400 Watt entschieden. Das klingt erst mal nicht so richtig viel, wenn man aber mal in PS umrechnet wird daraus schon 0,54 PS, das ganze bei einem Leistungsgewicht von rund 22 kg plus Fahrer. Ein gut trainierter Biker bringt locker nochmal 300 bis 400 Watt aufs Rad, so dass man dann mit fast 1 PS unterwegs ist. Und wofür man das alles genau braucht und einsetzen kann, zeigt der nachfolgende

PRAXISTEST: 300 km in freier Wildbahn bei unterschiedlichsten Bedingungen

Genug der Theorie: Wir haben bewusst kein Testbike vom Hersteller genommen, sondern ein handelsübliches Bike beim örtlichen Bike-Shop DENFELD in Bad Homburg erworben. Allein schon der Kauf dieses Rades hat Laune gemacht: Eigentlich wollten wir an jenem Samstag nur ein ganz normales MTB kaufen, sind dann aber durch Zufall auf das CUBE Stereo Bike aufmerksam geworden. Nach kurzen Erklärungen zum Bike und etwas Luftholen beim Lesen des Preisschildes (5.299 EURO) haben wir uns dann doch zu einer spontanen Probefahrt entschlossen. Das war eine der besten Ideen seit langem: Restlos begeistert gaben wir das Rad zurück und haben das Wochenende mit der obligatorischen Internet-Recherche verbracht.  Natürlich haben wir bei diversen Versendern das Bike bis zu 1.500 Euro günstiger gesehen. Aber wer nicht selbst ein Profischrauber mit vertieften Fachkenntnissen ist, wohl aber auf eine Top-Wartung seines Sportgerätes wert legt, dem sei nach wie vor doch lieber ein guter Fachhändler vor Ort empfohlen, der Aufpreis zahlt sich langfristig sicher aus. Daher sind wir folgenden Montag zurück in den Laden und haben gleich beide Bikes und noch jede Menge Zubehör gekauft und natürlich zum Schluss auf alles dann doch noch einen fairen Rabatt rausgehandelt.

Ja und dann ging es sofort los: Erst mal an das Handling gewöhnen und ein paar Autofahrer an der Ampel verblüffen. Wie das geht? Man stellt sich an der Ampel vorne als erster hin und tritt bei Grün auf der höchsten Powerstufe kräftig an: Wer jemals einen Elektro-Motorroller oder ein Elektro-Auto gefahren hat, der kennt das Gefühl: Ein schier unglaublicher Antritt, weil die 400 Watt Extra-Power plus die eigene Pedalkraft das Bike geradezu nach vorne katapultieren. Leider nur bis maximal 25 km/h, weil dann laut Gesetz bei versicherungskennzeichenfreien eBikes die Motorunterstützung abgeschaltet werden muss. Aber bis dahin ist es dem CUBE fast völlig egal, ob die Straße waagrecht verläuft oder eine Steigung verzeichnet. Es beschleunigt wie an der Schnur gezogen.

 

Zielgruppe: Wer kauft so ein eBike?

Eingangs hatten wir es schon erwähnt, egal wo man das eBike erwähnt, man erntet erst mal Spott „Willkommen beim Reha-Sport“. Aber nicht nur wir sind vom eBike-Virus in kürzester Zeit angesteckt, sondern nahezu jeder, der mal Probegefahren ist. Im Internet gibt es einen Fahrbericht von SAT-1 über zwei Profi-Mountainbikerinnen, die gegen ihre ausdrücklich erklärte Abneigung eine Testfahrt unternahmen und nach ungefähr 10 Minuten aus dem Schwärmen nicht mehr herauskamen. Wir können das bestätigen, denn eBike fahren ist „Kopf-Sache“. Es ist nicht einfach MTB für Leute die mangels Trainingszustand einfach nicht die nötige Power bringen, um mitzuhalten, sondern es ist ein vollständig eigenständiges Trainingsgerät, dass allenfalls mit einem MTB ähnlich ist. Es liegt beim Spaßfaktor irgendwo zwischen Hard Core MTB und Monster-Ducati-Enduro. Warum das so ist, ist schnell erklärt: Ein normales MTB bringt immer nur die Menge an Spaß, die die körperliche Fitness des jeweiligen Fahrers in der ganz konkreten Situation zulässt. Mit der e-Unterstützung wird aber plötzlich JEDE Leistungsstufe (also die vom frisch-operierten Reha-Sportler bis zum Fulltime-Profi) nochmals „gedopt“. Selbst der Profifahrer findet plötzlich Single-Trails, die er bisher nicht fahren konnte, aufregend: Jeder kennt die enge, steile bergaufführende Spitzkehre, an der selbst Vollprofis scheitern, weil im entscheidenden Spitzwinkel einfach zu viel Power nötig wäre. Genau hier hilft die e-Power und somit kommt auch der Profi jetzt „schneller-höher-weiter“ voran.

Wer nicht so gut trainiert ist oder ein körperliches Handicap hat, kann jetzt plötzlich Touren fahren, die ihm bisher völlig verschlossen waren. So liegt auf unserem Lieblings-Roundtrip durch den Taunus bei Frankfurt ein sehr steiles Stück mit bis zu 27% Steigung. Ok, das ist machbar, aber ehrlich gesagt, das ist brutale Quälerei. Aber warum soll ich auf einen super krassen 40-km Ausritt verzichten, nur weil zwischendrin 1 km unüberwindlich erscheint?

Und noch etwas: Bisher bestimmen Wind- und Wetterverhältnisse sowie die Streckenführung den Verlauf und die Dauer eines Ausritts und zwar völlig unabhängig davon, ob der Fahrer am betreffenden Tag besonders gut drauf oder vielleicht schon etwas abgekämpft ist. Wenn es aber auf die Tatsache ankommt, 3 x die Woche einen bestimmten Workout durchzuziehen, ist es doch eine tolle Sache, wenn man selbst jede Sekunde entscheiden kann, ob man den aktuellen Gegenwind, die momentane Steigung, die gerade vor mir liegende Spitzkehre zu 100% selbst niederkämpfen will oder ob man sich 10 bis 50% dabei unterstützen lässt.

Also wer kauft das eBike? Wir glauben mindestens 50% derjenigen, die mal Probe gefahren sind, vorausgesetzt sie sind bereit, knapp 5.000 Euro auszugeben. Das Rad wäre ohne die e-Komponenten vermutlich auch rund 3.500 Euro teuer, so dass der Aufpreis mit 1.500 Euro den e-Antrieb betrifft. Das muss jeder für sich selbst entscheiden, ob ihm dieser erhöhte Spaßfaktor das wert ist.

A propos Spaß: Mud-Racing mit e-Power

Wir haben bei unserem Ausritt eine völlig neue Sportart kreiert, wenn auch etwas unfreiwillig: Bei unserem Taunus-Trip waren wir unmittelbar nach einem heftigen Regenguss unterwegs und sind auf einen bergabführenden Pfad gelangt, der mit tiefen Treckerspuren, die von Herbstlaub und echter „Matschepampe“ bedeckt waren, mit einem normalen MTB niemals zu fahren gewesen wäre. Mit der e-Unterstützung kamen wir uns vor, wie Testfahrer auf der Schleuderstrecke, die Matsche spritze meterweit nach hinten, das Hinterrad hatte einen derart scharfen Vortrieb, dass das Vorderad Mühe hatte, sich einen Weg zu bahnen. Nach 20 Minuten stieg unser Testpilot vollkommen durchgeschwitzt vom Bike und strahlte nur: „Unbelievable!“

An dieser Stelle noch ein Wort zu den Reifen: Es sind Schwalbe der Sorte „Hans Dampf“ verbaut. Die sind auf wirklich fast allen Terrains großartig, insbesondere auf Waldwegen, im Trail und (siehe oben: im Mud!!). Auf Asphaltstraße sind Geschwindigkeiten über 50 km/h sicher möglich, die Spurhaltung ist einwandfrei. Eine einzige kleine Schwäche glauben wir bei leichtem trockenen Sand zu verspüren, hier waren wir mehrmals gezwungen Geschwindigkeit rauszunehmen, um die Spur zu halten. Wenn wir Punkte von 1 bis 10 vergeben würden erhielten die Pneus in den ersten genannten Kategorien sicher eine glatte 9, in der letzten eine 6, also im Durchschnitt ganz weit vorne. Und wer eben überwiegend auf Sand fahren sollten, kann ja andere Reifen aufziehen, falls er die gleichen Einschätzungen wie wir hat.

Und noch ein Wort zu den Bremsen: Ein Traum! Derart samtweiche bestens zu dosierende Stopper findet man selten. Man bedenke, das Rad wiegt voll aufgerüstet locker 22 kg plus Fahrer und kann trotzdem in jeder noch so brenzligen Situation sicher und wohldosiert zum Stehen gebracht werden. Dabei helfen zwei weitere Komponenten: der tiefe Schwerpunkt aufgrund des an der Tretkurbel verbauten Motors mit der ebenfalls sehr tief sitzenden Batterie und der per Fernbedienung höhenverstellbare Sattel, der je nach Fahrsituation sich blitzschnell und präzise anpassen lässt.

Soweit der erste Teil, freut Euch auf mehr, insbesondere zu Praxistests zur Batterie-Reichweite und noch mehr Fahrerlebnissen….



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